Zuweilen
gab es gar keine Möwen zu sehen. So schreckte zuerst ein Kanufahrer
alle Möwen auf, später ein Habicht. Immerhin konnte das
eine oder andere Merkmal fliegender Großmöwen hierbei erkannt
werden. Die Bedingungen waren schwierig, aber man kam zumindest miteinander
ins Gespräch.
Gegen 14 Uhr konnte, wer Lust
hatte, noch mit einem der beiden Experten zur regulären Möwen-Schlafplatzzählung
im Rahmen des DDA-Monitorings aufbrechen. Alessandro Kormannshaus
fuhr zur Gatower Havel, um mit weiteren Interessenten den nördlich
Schwanenwerder gelegenen Schlafplatz zu erfassen. Bernd Ratzke fuhr
mit weiteren Teilnehmern zum Müggelsee. Am Steg Rübezahl
wurde zunächst der Einflug der Möwen beobachtet. Dabei zeigte
sich rasch, dass sich die Möwen diesmal weiter östlich zur
Ruhe begeben würden. Ein Marsch zum Steg Müggelseeperle
wurde notwendig. Dort angekommen war die Entfernung zu manchen Möwenansammlungen
trotzdem zu groß für eine sichere Artbestimmung mit einem
durchschnittlichen Spektiv. Um bei fortgeschrittener Dämmerung
das absolute Highlight des Tages - eine vorjährige Heringsmöwe
- erkennen zu können, brauchte man schon die beste Optik.
Zusammengefasste Ergebnisse
der Schlafplatzzählung
Art |
Havel |
Müggelsee |
Heringsmöwe |
|
1 |
Mantelmöwe |
3 |
4 |
Mittelmeermöwe |
2 |
4 |
Steppenmöwe |
3 |
36 |
Silber-/Mittelmeeer-/Steppenmöwe |
6 |
442 |
Silbermöwe |
63 |
127 |
Sturmmöwe |
mind. 200 |
ca. 1750 |
Lachmöwe |
mind. 650 |
ca. 4200 |
Die seltenen und weniger häufigen
Arten wurden nach Möglichkeit zu Beginn der Dämmerung erfasst.
Schon fast im Dunkeln gezählt wurden Sturmmöwen und Lachmöwen.
Die mittlerweile 10jährige ununterbrochene Möwen-Schlafplatzzählung
durch Alessandro Kormannshaus und Bernd Ratzke kann angesichts der
Schwierigkeiten gar nicht hoch genug gewürdigt werden.